Benutzer: Passwort:   Passwort vergessen?

Wichtige Information der Diözese Linz

(21.03.2020 - letztes Update: 00.00.0000 um 00:00:00)

Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie

 

Seelsorge in Zeiten der Corona-Pandemie: Verbindliche Maßnahmen in der Diözese Linz

In dieser Fastenzeit der besonderen Art – die sich niemand wünscht, die uns aber zugemutet wird – zeigt sich Fehlendes, das wir sonst allzu „selbstverständlich“ übersehen, und Verborgenes in einem beinahe schon tot-geredeten gesellschaftlichen Zusammenhalt. 

 

Die Erlässe der österreichischen Bundesregierung und behördlichen Anordnungen bezüglich der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus (Covid-19) haben gravierende Auswirkungen auch auf das kirchliche Leben. Unser solidarisches Verhalten vor allem in den nächsten Wochen wird entscheidend sein für ganz Österreich! Dabei gilt als Grundregel: Jeder persönliche Kontakt, der nicht stattfindet, hilft, das Virus nicht weiter zu verbreiten, um dadurch vor allem besonders gefährdete Personen (ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen) zu schützen. 

 

Mit Nachdruck wird darauf hingewiesen, dass die gesetzlichen Vorgaben der Bundesregierung und der Behörden ausnahmslos einzuhalten sind. 

 

Als Kirche müssen und wollen wir gern auch unseren Beitrag leisten. Die Eigenverantwortung im Blick auf die Kontaktbeschränkungen soll nicht nur durch die behördlichen Anordnungen verpflichtend sein, sondern auch ganz bewusst mitgetragen werden von der Gemeinschaftsverantwortung der Kirche. 

 

Deshalb wurden von Bischof Dr. Manfred Scheuer folgende weitere Maßnahmen als verbindliche Vorgabe für die Diözese Linz in Kraft gesetzt:

 

  • Ab Montag, 16. März, sind alle öffentlichen Gottesdienste und Versammlungen aller Art (in geschlossenen Räumen und im Freien) bis auf weiteres abgesagt, da sie ein hohes Übertragungsrisiko bergen und den behördlichen Ausgangsbeschränkungen unterliegen. 
  • Alle Gottesdienste an Sonn- und Werktagen finden von heute an ohne physische Anwesenheit der Gläubigen statt. Bischof Manfred Scheuer hat deshalb für die kommende Zeit von der Sonntagspflicht dispensiert. Aber auch wenn das gemeinsame Feiern (d. h. gemeinsames Rosenkranzgebet, gemeinsame Anbetung, gemeinsame Tagzeitenliturgie oder auch gemeinsame Totenwachen) in der kommenden Zeit nicht möglich ist, so hört die Kirche doch nicht auf zu beten oder Eucharistie zu feiern. Die Priester sind deshalb aufgerufen, in geistlicher Verbundenheit weiterhin zu bestimmten Zeiten die Eucharistie für die Pfarrangehörigen und für die Welt zu feiern – immer ohne die unmittelbare Anwesenheit von Gläubigen. 
  • Die Gläubigen sind jedoch dazu eingeladen, entweder über Medien daran teilzunehmen oder sich sonst im Gebet zu Hause anzuschließen. Auf der diözesanen Webseite informieren wir die Bevölkerung über neue Entwicklungen sowie über die Angebote von Gottesdiensten und Gebetszeiten in den MedienFernsehen(ORF III – Sonntag 10 Uhr), Radio (ORF II – Sonntag 10 Uhr, Radio Klassik Stephansdom – 10.15 Uhr; Mo-Sa 12 Uhr; Radio Maria, Radio Horeb), Livestream via Internet

Den Medienunternehmen sagen wir einen besonderen Dank dafür, dass sie den religiösen Bedürfnissen der Menschen in unserem Land die entsprechende Aufmerksamkeit widmen und uns etwa auch durch Live-Übertragungen beim Aufrechterhalten eines Netzwerks des Gebetes unterstützen.

  • In den Klöstern und Stiften dürfen die Gottesdienste in der klösterlichen Gemeinschaft – das heißt jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit – stattfinden. Die mögliche Gefährdung gerade älterer Konventualen durch apostolisch außer Haus Tätige ist dabei besonders mit zu berücksichtigen. 
  • Unsere Kirchen bleiben weiterhin tagsüber zum persönlichen Gebet geöffnet – soweit dies im Rahmen der Ausgehbeschränkungen möglich ist, d.h. es dürfen maximal 5 Personen mit entsprechendem Abstand gleichzeitig in der Kirche sein.
  • Es empfiehlt sich, ein Fürbitten-Buch für die drängenden Anliegen von Gläubigen aufzulegen und diese ins Gebet füreinander mit einzubeziehen.
  • Für die Feier in der Hauskirche einer Familie wird auf die Handreichungen und Materialien des Liturgiereferates, des Katholischen Bibelwerkes und die entsprechenden Seiten in der Linzer KirchenZeitung verwiesen. In besonderer Weise wird zum Gebet für Erkrankte und Menschen in den Gesundheitsberufen eingeladen.
  • Für die Liturgie in der Karwoche und zu Ostern wird es rechtzeitig noch eigene Hinweise geben. 
  • Begräbnisse: 

Totenwachen können derzeit nicht stattfinden. 

Die Abschiednahme bei der Aufbahrung kann nicht gleichzeitig von mehr als 5 Personen, sondern hat hintereinander stattzufinden. 

Beisetzungen dürfen derzeit nur im allerengsten Familienkreis am Grab stattfinden. 

Zur Abhaltung der Trauerfeier wird auf die Regelung der Bestatter, die mit der Landessanitätsdirektion abgestimmt wurde, hingewiesen:

Nach aktueller Verordnung beträgt die maximale Anzahl von Personen, die sich versammeln dürfen (und darunter fallen auch Begräbnisse) fünf Personen (die Begräbnisleitung ist hierbei schon miteingerechnet.) Bei einem Grabgang ist zwischen dem Konduktpersonal (Träger, Begräbnisleitung, Arrangeur) und den Angehörigen ein Abstand von jedenfalls 2-3 Meter einzuhalten. Die engste Familie hat sich auf 5 Personenzu konzentrieren. In dieser Gruppe ist jedoch ebenfalls auf den Abstand von mindestens 1 Meter zwischen den Personen zu achten. In größerem Abstand kann natürlich eine weitere Gruppe von Familienangehörigen (so die Familie größer als 5 Personen ist) – wobei am besten auf die jeweilige Haushaltsgemeinschaft zu achten ist – der Beisetzung beiwohnen. Der Besuch des Grabes ist der Reihe nach, sobald die anderen gegangen sind, möglich. (Weihwasser und Erde darf NICHT vorhanden sein.)

Das Requiem (Messe bzw. Wort-Gottes-Feier anlässlich der Beisetzung) muss auf einen späteren Zeitpunktverschoben werden.
Bereits auf der Parte sollten entsprechende Hinweise geben werden (Bestatter verfügen über entsprechende Vorschläge).

  • Hochzeiten und Taufen werden verschoben. 
  • Hinsichtlich des Sakraments der Versöhnung wird darauf hingewiesen, dass Beichten aufgrund der Hygienebestimmungen im Beicht- bzw. Aussprache-Zimmer und nicht im klassischen Beichtstuhl stattfinden sollen – unter Einhaltung eines angemessenen Abstandes von mindestens einem Meter. 
  • Ab heute, Montag 16. März, werden alle Veranstaltungen der katholischen Kirche in der Diözese Linz unabhängig von der Anzahl der Beteiligten abgesagt – vorerst bis 3. April.

Beispiele dafür sind: alle diözesanen pfarrlichen Veranstaltungen wie etwa Sitzungen des Pfarrgemeinderates, Pfarrcafés, Fortbildungen, Seminare, Klausuren, Einkehrtage, Vorträge, Konzerte, Seniorenrunden, Fastensuppenessen, Elternabende, Eltern-Kind-Gruppen, Jungschar- und Jugendstunden, Erstkommunion-Vorbereitung, MinistrantInnengruppen, Firmvorbereitungen, Flohmärkte, Chorproben, Eheseminare (Informationen dazu bei beziehungleben.at) und Veranstaltungen der Katholischen Aktion (und ihrer Gliederungen).

  • Die Katholischen Bildungshäuser (vgl. deren Homepages) und das Katholische Bildungswerk (SPIEGEL-Gruppen, SelbA-Gruppen, Treffpunkt Bildung – vgl. Homepage) kommen den behördlichen Auflagen nach. In Absprache mit dem Land OÖ stellen die öffentlichen Bibliotheken den Verleihbetrieb ein und auch die pfarrlichen bleiben bis auf Weiteres geschlossen, wobei auf das kostenlose Angebot des Medienverleihsverwiesen wird. 
  • Die bischöflichen Visitationstermine und alle Firmungen in der Diözese Linz in den Monaten März und April werden verschoben! Weitere Informationen dazu werden noch folgen.
  • Um den internen Betrieb aufrechtzuerhalten können Besprechungen von hauptamtlichen Personen mit möglichst geringer Teilnehmerzahl abgehalten werden, wobei auch eine Einbeziehung über elektronische Kommunikationsmittel sinnvoll ist.
  • Der Parteienverkehr in den Pfarrkanzleien hat sich auf Telefonate und Email-Verkehr zu beschränken.
  • Als Kirche hören wir nicht auf, für die Sorgen und Nöte der Menschen in verantwortungsvoller Weise da zu sein, denn gerade in dieser Zeit wollen wir auch in pastoraler Hinsicht erreichbar und ansprechbar bleiben. Für die Seelsorge in dieser besonderen Situation empfehlen wir daher – vor allem für jene Personen, die zu Hause bleiben müssen oder sich in Quarantäne befinden –, regelmäßige Telefondienste in den Pfarren einzurichten, die Zeiten der Erreichbarkeit bekanntzugeben und auch die Möglichkeiten der sozialen Medien zu nutzen, um mit den Menschen in Kontakt zu bleiben. Für einen Aushang bezüglich der Erreichbarkeit der SeelsorgerInnen wird noch ein Vordruck übermittelt. Ebenso ein Vorschlag für die Besprechung des Anrufbeantworters. Zu den angegebenen Zeiten ist auf tatsächliche Verfügbarkeit(gegebenenfalls durch Rufumleitungen) zu achten!
  • Es soll zudem überlegt werden, wo und wie Nachbarschaftshilfe nötig ist und über die Pfarre organisiert werden kann. Es werden überdies in kreativer Weise pastorale Angebote zur Verfügung gestellt (z.B. können die „Biblischen Sonntagsblätter“ des Kath. Bibelwerkes oder eigene liturgische Gebets-Behelfe in der Kirche aufgelegt werden). 
  • Die Haussammlungen der Caritas werden auf unbestimmte Zeit verschoben. Informationen dazu und zu möglichen alternativen Solidaritätskampagnen für Menschen in Not werden von der Caritas gegeben. 
  • Die Kirchenbeitragsstellen sind für den Parteienverkehr geschlossen, aber die Beratung per Telefon und Mail bleibt aufrecht. 
  • Alle Pfarren und Einrichtungen werden gebeten, einen Hinweis auf die aktuellen Informationen der Pfarr-Homepage oder der diözesanen Website (www.dioezese-linz.at/corona zu geben.

 

Danken möchte ich allen Frauen und Männern, die sich in den Pfarrgemeinden sowie den verschiedensten kirchlichen Einrichtungen – haupt- oder ehrenamtlich – in der Seelsorge und Pastoral dafür engagieren, um in diesen herausfordernden Zeiten Kirche präsent und den Gottesglauben erfahrbar zu halten. Die Unsicherheiten und täglichen Veränderungen im Einsatz füreinander und für die Gemeinschaft, zusammen mit den persönlichen Sorgen um Angehörige in der Familie, in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis stellen mitunter eine erhebliche Belastung dar. Die Umstellungen in der täglichen Arbeit der Seelsorge, der Verwaltung, der Betreuung etc. ermöglichen aber hoffentlich zugleich manch positive Erfahrungen, wie der Zusammenhalt in der Kirche gerade in krisenhaften Zeiten gelebt werden kann oder auch alternative Formen der Gemeinschaft, der religiösen Nähe und der menschlichen Unterstützung gut umgesetzt werden. 

 

DANKE für das christliche Miteinander und die Bestärkung im Vertrauen auf Gott!  

 

Generalvikar Severin Lederhilger 

Stand 16. März 2020



© Pfarre Lembach Marktplatz 13, 4132 Lembach     -      Datenschutzerklärung